Mehrere aufgeschlagene Bücher liegen kreuz und quer übereinander.

Der Schlüssel zum Buchvertrag

Du hast es getan! Dein erster Liebesroman ist vollendet. Du hast die Rohfassung wieder und wieder überarbeitet. Mit der Unterstützung von Testleser:innen ist daraus ein Manuskript geworden, das nicht länger in der Schublade verstauben soll.

Doch wie geht es jetzt weiter?

Wenn du möchtest, dass dein Buch in einem seriösen Verlag erscheint, musst du dein Projekt entweder direkt dem Verlag oder einer Literaturagentur vorstellen.

Für eine solche Bewerbung benötigst du sowohl eine Leseprobe vom Anfang deines Romans als auch ein Exposé.

Was ist ein Exposé?

Das Exposé ist eine prägnante Zusammenfassung deines Manuskriptes. Wenn du deine Bewerbung beim Verlag mit einer Bewerbung als Arbeitnehmer:in vergleichst, ist es so etwas wie der Lebenslauf, der verrät, ob alle benötigten Qualifikationen vorhanden sind. Ein solches Exposé bietet Agenturen und Verlagen die Möglichkeit, in kurzer Zeit alle wichtigen Elemente deines Romans zu erkennen:

  • Genre
  • Marktpositionierung
  • Handlung
  • Charaktere
  • das Besondere deines Buches

Mit diesen Informationen können Verlage einschätzen, ob das Buch in ihr Programm passt und welche Marktchancen es bietet. Von den vermuteten Marktchancen deines Buches und den freien Programmplätzen hängt es ab, ob man dir einen Buchvertrag anbieten wird.

Im Idealfall zeigst du mit deinem Exposé nicht nur die Handlung deines Romans, sondern auch, dass du dich mit deinem Genre auskennst. Im Fall eines Liebesromans sollte man spüren, dass die Liebesgeschichte funktioniert und Menschen sie gern lesen werden.

Du merkst schon: Ein Exposé zu schreiben ist viel komplexer als eine schnell zusammengeschriebene Inhaltsangabe im Stil eines Schulaufsatzes. Unterschätze diesen Teil deiner Arbeit also nicht! Wenn du Jahre an deinem Buch gearbeitet hast, gönn deinem Exposé genug Zeit, in der du es immer wieder überarbeitest und optimierst. Zögere auch nicht, Schreibfreund:innen um Rat und Unterstützung zu bitten. Sie können dir spiegeln, wo man deinen Text gut versteht und wo du ihn schleifen musst.

Zwei Hände führen zwei Puzzleteile zueinander.

Aufbau eines Exposés

Eine gute Struktur erleichtert es Agenturen und Verlagen, sich einen Überblick über deinen Roman zu verschaffen. Die Personen, die neue Projekte prüfen, haben meist nicht viel Zeit dafür. Daher ist es wichtig, dass gewisse Formalitäten eingehalten werden.

Du kannst deinem Exposé eine Titelseite voranstellen. Diese sollte folgende Angaben enthalten:

  • Arbeitstitel
  • Autorenname
  • Adresse
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • ggf. das Genre

Natürlich kannst du diese Informationen auch auf der ersten Seite des Exposés unterbringen. Bei diesem Punkt hast du ein wenig gestalterische Freiheit. Achte aber darauf, dass das Exposé übersichtlich und strukturiert bleibt.

An den Anfang des Exposés gehören die Metadaten zu deinem Roman, so etwas wie ein Briefkopf mit allen wichtigen Informationen. Führe in Stichpunkten folgende Merkmale auf:

  • Arbeitstitel
  • Genre
  • Setting (Ort & Zeit)
  • Umfang (in Normseiten)
  • Zielgruppe
  • Vergleichstitel

Schon mit einem Blick auf die Metadaten kann die Agentur oder der Verlag einschätzen, ob dein Roman ins Programm passt. Nun kommt der schwierigere Teil.

Unsere Empfehlung: Füge nun einen Elevator-Pitch ein, der neugierig auf deinen Roman macht. Es ist der Roman in einem Satz. Er soll das Hauptproblem und das Genre deines Romans verdeutlichen. Hast du damit die Lektorin oder den Lektor gepackt, wird er oder sie weiterlesen.

Das wichtigste Ziel des Pitchs ist es, neugierig zu machen und zum Weiterlesen zu bewegen.

Es folgt ein Kurztext, der ähnlich gestaltet ist wie ein Klappentext. Schreibe 10 Zeilen oder 5 prägnante Sätze. Darin schilderst du die Hauptfigur und ihr Problem und stellst das Setting sowie das Genre vor. Beende den Text mit einem Dilemma, in das deine Hauptfigur gerät. Du musst das Ende deines Romans an dieser Stelle nicht verraten. Wichtig ist, dass der Text neugierig macht.

Anschließend kommt die Handlungszusammenfassung. Die sollte 2 bis 4 Seiten lang sein. Recherchiere vorher die Angaben der Agenturen oder Verlage, bei denen du dich bewerben möchtest. Meist stehen die Vorgaben auf den Internetseiten. Es kann durchaus sinnvoll sein, dein Exposé je nach Agenturvorgabe unterschiedlich lang zu gestalten. Bei der Zusammenfassung fokussierst du dich auf die Hauptfigur und die Haupthandlung. Lass alle Nebenhandlungsstränge weg, konzentriere dich auf deine Kerngeschichte.

Ein Tipp:

Verfasse zuerst die Handlungszusammenfassung, dann den Kurztext und erst zum Schluss den Pitch, denn dieser wird einiges von dir abverlangen. Den Roman auf einen Satz zu komprimieren, ist das Schwierigste. Du schreibst die drei Teile also genau andersherum, als du sie im Exposé platzierst.

Ergänzend kannst du eine Vita (wie die Autor:innen-Beschreibung in einem Buch) an das Exposé anfügen. Außerdem kannst du noch Figurenliste, historischen Hintergrund oder Marketingmöglichkeiten ergänzen. Diese Details werden aber nicht über die Zu- oder Absage eines Romans entscheiden. Was überzeugen muss, ist deine Story!

Im Namen von DELIA wünschen wir dir viel Freude und gutes Gelingen beim Verfassen deines Exposés. Möge es dich zum Erfolg führen!

Mehr zum Thema Exposé

Du brauchst mehr Input und Unterstützung für das Schreiben deines Exposés? Wir – Bettina Lausen und Hanna Aden – geben Autor:innen Impulse und Hilfestellungen bei diesem Schritt. Besuch uns auf unserer gemeinsamen Website, auf der wir eine Reihe von Tipps zu diesem wichtigen Thema anbieten:

www.expose-duo.de


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Die Autorinnen dieses Beitrages

Hanna Aden und Bettina Lausen

Hanna Aden und Bettina Lausen nennen sich das „Exposé-Duo“. Sie sind Mitglieder bei DELIA und veröffentlichen regelmäßig Bücher in großen Publikumsverlagen. Weil ihnen das Thema so wichtig ist, geben sie gemeinsame Kurse und Coachings rund um das Schreiben des Exposés.

Hanna Aden unterrichtet Schreiben nach der von ihr entwickelten Seejungfrauen-Methode. Hier steht die Kombination aus Schreibhandwerk, Persönlichkeit und Buchmarkt-Erfolg im Fokus. Mit ihrer Methode hat sich Hanna als Autorin schrittweise vom Kleinverlag in eine Top-Agentur und zum Spitzentitel in der Großverlagswelt hochgearbeitet. Sie schreibt für die „Federwelt“ und ist Mitglied im BVjA und bei DELIA.

www.findedeinestory.de / www.hannaaden.de

Bettina Lausen ist Lektorin, Coach und Autorin historischer Romane. Sie hat einen Bachelor in Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Literatur und Geschichte, gibt Schreibwerkstätten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche und schreibt Artikel für die Zeitschrift „Federwelt“. Sie ist ebenfalls Mitglied bei DELIA.

www.lektoratlausen.de / www.bettinalausen.de

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