Die Sonne brennt von einem beinahe wolkenlosen Himmel herab, die Außentemperatur geht auf die 36 Grad zu, in meinem Arbeitszimmer wabern schweißtreibende 28 Grad. Ich liebäugele mit einem Eiswasserbad für meine Füße, das unter dem Schreibtisch durchaus früher schon mal Platz gefunden hat. Schräg neben mir surrt leise der große Ventilator, der mich vor der völligen Überhitzung und mein Gehirn vor dem Gerinnen bewahrt. Mit anderen Worten: Der Sommer hat das Land fest im Griff, obwohl es gerade einmal Juni ist.
Die Bilder in meinem Kopf könnten allerdings nicht gegensätzlicher zu dieser Szenerie sein, denn gedanklich – und schreiberisch – befinde ich mich gerade im Advent, genauer gesagt auf einem verträumten Weihnachtsmarkt mit Schnee, Lichterschein, Glühwein, heißen Maronen und den vielfältigen typischen Düften, die solch ein Markt mit sich bringt. Gebrannte Mandeln, Reibekuchen, gebratene Champignons und Currywurst umspielen die Nase und locken zu den unzähligen Foodtrucks und Imbissständen. Aus versteckten Lautsprechern erklingt eine Kakophonie aus deutschen, englischen und sogar französischen Weihnachtsliedern, teils klassisch, teils modern.
An dem altmodischen Karussell gleich links neben dem mit Tannengirlanden und Lichterketten geschmückten Rundbogen, durch den man den Weihnachtsmarkt betritt, drehen sich lachende Kinder auf hölzernen Pferdchen oder in bunten Kutschgondeln zu „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ im Kreis, während genau gegenüber an dem Stand mit den Adventskränzen „Frosty The Snowman“ dudelt.
Liebesromane, die an sogenannten Sehnsuchtsorten spielen, sind bei den Lesenden sehr beliebt. Wieso sind sie gerade in der heutigen Zeit so wichtig? Und wie kreieren wir Schreibenden Sehnsuchtsorte für unsere Romane?
Sehnsuchtsorte haben eine direkte Verbindung zu unseren Träumen
Sehnsucht beschreibt immer einen Mangel. Etwas fehlt in unserem täglichen Leben. Unser persönlicher Sehnsuchtsort liegt somit dort, wo unsere Seele hinfliegt, wenn wir uns aus dem Alltag hinausträumen.
Jeder von uns hat seine ganz persönliche Ausprägung dieser Sehnsucht. Vielleicht träumen wir uns generisch ans Meer, wo wir den wilden Wind in den Haaren fühlen können, oder dann sehr spezifisch in jenes eine Dorf, wo wir als Kind unsere Ferien verbracht haben.
Und immer geht unsere Sehnsucht über den reinen Ort hinaus und beinhaltet auch ein anderes Lebensgefühl, Freiheit, ein liebevolleres soziales Umfeld oder eine andere, gefühlt bessere Zeit.
Wie viel Erotik braucht ein Liebesroman? Wenn es nach TikTok-Hypes geht: Eine ganze Menge. Aber ist das wirklich so oder lässt uns die BookTok-Community einen einseitigen Blick auf ein vieldiskutiertes Thema werfen?
Liebesroman ist nicht gleich Liebesroman
Was gerne bei dieser Diskussion vergessen wird, ist, dass nicht jeder Liebesroman gleich ist. Das Genre ist riesig und umfasst eine Vielzahl von Untergenres, die mal mit mehr, mal mit weniger Erotik auskommen. Während Dark-Romance-Bücher beinahe immer von Sexszenen leben (diese dürfen auch gerne kinky* sein), sieht das bei klassischer Frauenliteratur schon ganz anders aus. Wenn du also wissen möchtest, mit welcher Intensität du Sexszenen in deinen Liebesroman einbauen kannst, musst du dir im Klaren darüber sein, welches Genre du bedienst und wie die Erwartungen deiner Lesenden sind.
Das englische Wort „Trope“ begegnet uns heute in der Popkultur überall – in Serien, Filmen, Spielen und auch in der Literatur. „Welche Tropes sind in Ihrem Roman?“ werden Autor*innen immer häufiger gefragt. Aber was sind eigentlich „Tropes“?
Das Wort „Tropus“ stammt ursprünglich aus der Rhetorik und beschreibt sprachliche Stilmittel wie Umschreibungen oder Metaphern. Heute umfassen Tropes weit mehr – Charakterarchetypen, Handlungsmuster oder sogar symbolische Motive.
Die Reise des Selfpublishings (SP) im Bereich Belletristik in Deutschland hat in den letzten Jahren eine wahre Metamorphose erlebt. Als Autorin habe ich diese Veränderungen aufmerksam beobachtet und möchte euch heute davon berichten, wie sich die Szene entwickelt hat und welche Rolle Plattformen wie Amazon und Tolino dabei spielen.
Man könnte meinen, dass in der Welt der Bücher die Hauptprotagonisten im Rampenlicht stehen, während Nebencharaktere ihr Dasein im Schatten fristen. Doch nicht einmal bei meinem ersten Buch habe ich die Macht und Bedeutung dieser übersehenen Helden unterschätzt.